Am 08.März 1914 entschlossen sich, entgegen der herrschenden Bedenken und auch vieler Widerstände, 96 Frauen aus Vilsbiburg zur Mitgliedschaft im neu gegründeten Zweigverein des KDFB (Katholischer deutscher Frauenbund). Frau Sanitätsrat Therese Kastl wurde zur 1. Vorsitzenden gewählt. Damals wurden die Ziele des kirchennahen Vereins hauptsächlich in der christlichen Caritas, in Solidarität und Wohltätigkeit allen Mitmenschen gegenüber, gesehen.
Am 08.Mai 2024 wurde das 110-jährige Bestehen des Frauenbunds Vilsbiburg im Rahmen einer feierlichen Maiandacht mit anschließender Muttertagfeier im Pfarrheim gewürdigt.
In seiner Ansprache erklärte Stadtpfarrer Peter König, dass sich heute deutschlandweit in 21 Diözesen 1800 Zweigvereine mit rund 180.00 Mitgliedern für die Belange von Frauen engagieren, mit dem Ziel, so wörtlich, „am Aufbau einer Gesellschaft und Kirche mitzuwirken, in der Frauen und Männer partnerschaftlich zusammenleben und Verantwortung tragen für die Zukunft einer friedlichen, gerechten und für alle lebenswerten Welt“.
In Vilsbiburg werde v.a. durch Palmbuschenbinden, Spendensammlung für die Tafel und Kuchenverkauf beim Pfarrfest Mittel generiert.
Diese fließen sozialen Institutionen, wie zum Beispiel missio e.V. oder der Tafel Vilsbiburg, zu.
Abschließend dankte Stadtpfarrer König dem Frauenbund für Besuchsdienste, Gebetsgemeinschaft und Mitgestaltung des Pfarrfests.
Die Vorsitzende Maria Lorenz berichtete von den großen Nachwuchssorgen des Vilsbiburger Frauenbunds und der Auflösung vieler Zweigvereine mit ähnlichen Problemen.
Sie informierte darüber, dass der Dachverband des KDFB mit seiner Lobbyarbeit politische Ziele, die Frauen in der Gesellschaft voranbrächten, verfolge, z.B. setze er sich für die Alterssicherung von Frauen ein, damit Pflegezeiten bei Rentenzahlungen besser vergütet werden. Außerdem engagiere sich der KDFB für die gleichberechtigte Bezahlung von Arbeit (Stichwort: Equal pay day) und die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in Politik, Gesellschaft und Kirche.
Aktuell unterstützt der Frauenbund Vilsbiburg eine Petition gegen das Bankfilialsterben. Die Unterschriftenlisten hierzu liegen im Glockenturm der Pfarrkirche Vilsbiburg und im FAIR Eine-Welt-Laden aus.
Vorgestellt wurde auch das Jahresprogramm des Frauenbunds. Es beinhaltet eine Theaterfahrt nach Riedering zu „Lukas Straßenkind“, Lachyoga mit Inge und die Besichtigung einer alten Wachszieherei. Teilnehmen können auch Nichtmitglieder.
Geschichten zum Muttertag, Musik und ein Kuchenbuffet rundeten den Abend ab.