Am 6. Januar werden in vielen Häusern zum letzten Mal die Kerzen am Weihnachtsbaum entzündet. Ein sehr alter Brauch ist es, die Häuser zu segnen. Dazu schreibt man mit Kreide die Buchstaben C+M+B und die Jahreszahl an die Haustür und hofft, damit alles Schlechte aus dem Lebensumfeld fern zu halten. Die Buchstaben C+M+B stehen für die Bitte “Christus mansionem benedicat” und heißt übersetzt „Christus segne dieses Haus“. Der Brauch des Sternsingens und der Sternsinger geht auf die Erwähnung der drei Weihegaben auf 3 Personen geschlossen und ihnen Namen gegeben. Caspar stammt aus dem Persischen und bedeutet „Schatzmeister“, Melchior heißt übersetzt „König des Lichts“ Balthasar „Gott wird helfen“ Das Fest wird auch Epiphanias bezeichnet und bedeutet „Erscheinung des Herrn“. Damit ist gemeint, dass an diesem Tag die ganze Welt durch die Heiligen Drei Könige erfuhr, dass Jesus der Sohn Gottes ist. Die wahrscheinlich sterblichen Überreste der drei Könige sind im Kölner Dom.
Verbunden mit diesem Fest ist auch die Tradition des Sternsingens. Diese bürgerte sich auch bald in Deutschland ein. Nachdem in den letzten zwei Jahren eine Sternsingeraktion, corona-bedingt, nicht stattfand, wurde der Brauch in diesem Jahr wiederbelebt. Einige Tage lang waren die Ministranten(innen) der Pfarreiengemeinschaft Vilsbiburg, Gaindorf und Seyboldsdorf unterwegs, um den Weihnachtsegen in die Häuser und Wohnungen zu bringen. Dabei baten sie auch um eine Spende für die armen und unterdrückten Kinder in Indonesiens. Nach eigenen Angaben hat es ihnen Spaß gemacht, vor allem waren sie froh, dass das Wetter mitgespielt hatte. Auch mit vielen Süßigkeiten wurden die Sternsinger für ihr Engagement belohnt, so die Buben und Mädchen. Mit einem Sammelergebnis von ca. 1200,00€ in der Pfarrei Seyboldsdorf, in der Pfarrei Vilsbiburg 7836,14 ,der Pfarrei Gaindorf mit 1650,00 € und Oberenglberg 508,31€ trugen sie zu dieser Sternsingeraktion bei.
Im Rahmen des Gottesdienstes am Dreikönigstag kehrten die Seyboldsdorfer Sternsinger mit einem großen Einzug in die Kirche zurück. In einem Rollenspiel erzählten die Drei Weisen, was sie auf ihrem Weg nach Bethlehem erlebten, welche Menschen sie angetroffen hatten und mit ihnen unterwegs waren. Manche brachten Geschenke, andere standen mit leeren Händen im Stall. Was Kinder brauchen, sind nicht nur materielle Dinge. Dies zeigten die Ministranten mit Hilfe von beschrifteten Sternzacken auf. Es wurden damit die Kinderrechte thematisiert. Gleichberechtigung, Gesundheit, soziale Sicherheit, Spielen, freie Meinungsäußerung , Schutz vor Gewalt, Schutz im Krieg, Recht auf Fürsorge, Betreuung bei Behinderung. Bei uns sind diese Rechte selbstverständlich, bei vielen anderen Kindern auf der Welt nicht. Nach dem Zusammenfügen aller Elemente durch die Minis entstand der Stern zu Bethlehem, der den Weg zu Jesus weist. Im weiteren Verlauf des Gottesdienstes weihte Stadtpfarrer Peter König Wasser, Kreide und Weihrauch, mit denen man später die Häuser und Wohnungen segnet und den dazugehörigen Spruch an die Türschwellen schreibt. Zum Schluss dankte der Geistliche den Ministranten für ihr Engagement und allen Leuten, die eine offene Tür für die Sternsinger hatten. Der Dank galt auch dem Kirchenchor und den Instrumentalisten, die den Gottesdienst musikalisch gestalteten.