
Vilsbiburg. Bei frühlingshaften Wetter warteten am Samstag die Mitglieder der Pfarreigruppe Menschen mit Behinderung zusammen mit Angehörigen und Betreuern auf den Bus der sie zur Nachmittagsvorstellung im Zirkus-Krone-Bau in München bringen sollte.
Großzügige Spenden seitens der Vilsbiburger Realschule und der örtlichen Sparkasse hatten es ermöglicht, den Zirkusnachmittag anzubieten. Einige übrigen Busplätze wurden gern von der befreundeten Ahamer Gruppe, Menschen mit Behinderung übernommen.
Für die Pfarreigruppe Menschen mit Behinderung ist die, seit Jahrzehnten bestehende Freundschaft mit der Vilsbiburger Realschule besonders hilfreich. Zurückverfolgen lässt sich diese Verbindung auf eine Initiative von Studienrat Konrad Berger, der zusammen mit seiner Ehefrau Martha die Gruppe Menschen mit Behinderung 1980 aus der Taufe gehoben hatte. Seit damals erwirtschaften einzelnen Klassen jeweils beim jährlichen Weihnachtsbasar und mit dem Kaffee- und Kuchenverkauf bei den Elternabenden finanzielle Mittel von denen unter anderem die Menschen mit Behinderung profitieren. Auch als Martha Berger vor einigen Jahren in den verdienten Ruhestand ging wird mit der neuen Gruppenleiterin Hannelore Eichner die gute Verbindung weitergeführt.
Schon seit Ankündigung des Besuchs im Zirkus-Krone-Bau herrschte freudige Erwartung sowohl bei Gruppenmitgliedern als auch bei den jeweiligen Begleitpersonen. Zirkus, und speziell so ein großer Zirkus wie Krone in München kann halt jeden ob groß oder klein, ob jung oder schon etwas älter begeistern. Circus Krone, nach eigenen Angaben der größte Zirkus der Welt blickt auf über 150 Jahre Geschichte zurück. Entstanden als „Wandermenagerie“, die vor allem Tiere und „exotische“ Menschen zeigte finden heute die Wintervorstellungen im Krone-Bau statt.
Um den strengen Tierschutzauflagen gerecht zu werden, überwiegen mittlerweile artistische Darbietungen und die Clowns kommen natürlich auch nicht zu kurz. Trotzdem waren Tiger und Löwen, vorgeführt von Zirkusdirektor Martin Lacey junior, eine Pferdedressur und die „Wunderpapageien“ zu sehen. Artisten boten „Muskelspiele“ und auf dem Hochseil präsentierten sich Künstler aus Usbekistan mit Handstand, Spagat und Einrad. Das „Trio Infernale“ wurde seinem Namen mit Schaum und Wasserspielen gerecht und für Rockmusik sorgte Clown Francesco. Atemlos wurde eine BMX-Show verfolgt, ebenso wie Pavel Valla Bertini auf 17 übereinandergestapelten Einrädern und die weltweit einzige fliegende Schwertschluckerin. Nur allzu schnell vergingen die 2 ½ Stunden, zumal auch bei den notwendigen Umbauten mit Ballett und Clownereien für Unterhaltung gesorgt wurde.
Als nach dem gemeinsamen Foto alle sicher im Bus untergebracht waren, zeigten die glücklichen Gesichter der Teilnehmer, dass auch in unserer modernen Zeit ein Zirkusbesuch ganz etwas besonderes ist. Hannelore Eichner hatte mit der Idee und der Organisation „Zirkusbesuch“ allen eine große Freude gemacht und den Applaus zu recht verdient.
Evelyne Betz