Der Ursprung des Festes liegt im Orient. Um das Jahr 400 wurde der unzähligen Märtyrer gedacht, die für Christus gestorben waren, deren Namen man aber nicht mehr kannten. Im 6. Jahrhundert wurde dieser Gedenktag am 13. Mai gefeiert. Seit Papst Gregor III. wurde nicht nur der Märtyrer sondern aller Heiligen gedacht. Er weihte eine Kapelle in der Basilika St. Peter allen Heiligen. Papst Gregor IV. führte das Fest Allerheiligen offiziell für die Abendländische Kirche ein. Es wurde auf den 1. November verlegt. Nur einen Tag nach Allerheiligen am 2. November wird der Gedenktag Allerseelen gefeiert. Allerheiligen und Allerseelen sind als Totengedenktage eng mit einander verbunden. Allerheiligen wird mit einer Heiligen Messe, einer Andacht oder einer Totengedenkfeier gefeiert. Diese finden oftmals auf dem Friedhof statt. Zu den beiden Festen gehören auch noch die Gräbersegnung, der Grabschmuck und die Grablaterne dazu. In manchen Gegenden ist es Tradition, dass Tauf- oder Firmpaten ihren Patenkindern zu Allerheiligen einen Allerheiligenstriezel (Allerheiligenwecken, Allerheiligenzopf oder Seelenzopf) schenken. Auch in allen Pfarreien der Gemeinschaft trafen sich die Gläubigen um dieses Fest zu feiern. Schon Tage zuvor war rund um die Friedhöfe reges Treiben. Gräber für Allerheiligen wurden mit Blumen, Gestecken und Schalen geschmückt. In den Pfarreien und Filialkirchen der Gemeinschaft feierte Stadtpfarrer Peter König, Pater Peter Berger und Pfarrvikar Prosper Ngulu Ngulu mit den Gläubigen zusammen. Am Nachmittag traf man sich in Vilsbiburg vor dem Trauerhaus zu einem Wortgottesdienst, den Stadtpfarrer Peter König, zusammen mit Pater Berger feierte. Dieser Gottesdienst wurde von einer Blechbläsergruppe eingeleitet, die auch im weiteren Verlauf die musikalische Gestaltung übernahm. In seiner Predigt machte der Geistliche die verschiedenen Sichtweisen und Einstellungen der Menschen zu Tod und Trauer zum Thema. Ausgehend von der Kunst im Mittelalter, in der man Tod und Trauer als wichtiges Element zur Unterscheidung von Wichtigem und Unwichtigem im Leben war und jeden Tag als Geschenk sah, konnte man auch schwierige Situationen meistern. Den Gedanken an Trauer, Endlichkeit des Lebens und Tod wird jedoch in der heutigen Zeit aus den Gedanken der Menschen verdrängt. Dieser Einstellung entgegen steht der Satz der Hospitzbewegung „Nicht dem Leben mehr Stunden sondern den Stunden mehr Leben geben“ Trauer der Menschen zeigt sich in vielerlei Art. Abschiedsrituale, Trauerkleidung, Trauerflor oder Teeauernadeln drücken die Befindlichkeit des Menschen aus. Bei den Jugendlichen zeigt sie sich in verborgenen Tattoos und die dabei verwendeten Nadeln können buchstäblich unter die Haut gehen. Zum Schluss seiner Predigt wies der Geistliche auf die seit Menschengedenken geübte Praxis hin, den Friedhof zu besuchen, Blumen zu gießen, ein Gebet zu sprechen und sich nach dem Besuch erneut dem Leben zuzuwenden. Mit Gebeten und Fürbitten wurde die Andacht fortgesetzt. Dazwischen intonierte die Blechbläsergruppe immer wieder Musikstücke. Während die Glocke des Trauerhauses läutete, machten sich Stadtpfarrer Peter König und Pater Peter Berger auf den Weg durch den Friedhof, um mit Weihwasser und Weihrauch die Gräber zu segnen. Mit Gebet und priesterlichem Segen wurde die Andacht beendet. An Allerseelen jedoch gedachte man im Gottesdienst der Toten. Es wurden die Namen der Verstorbenen des letzten Jahres vorgelesen und eine Kerze entzündet. Im Fürbittgebet gedachte man der Verstorbenen und bat um die vollständige Aufnahme in die Gemeinschaft mit Gott.