Maiandachten und Wallfahrten zu den bekannten Kirchen kann man die besondere Verehrung Mariens erfahren. Meist sind es Dank-oder Bittprozessionen, die zu einem besonderen Anlass gemacht wurden. In Vilsbiburg gab es am 1. Mai gleich zwei dieser Prozessionen Beide haben den gleichen Grund dafür. Wurden doch beide Orte am Ende des 2. Weltkrieges von der Zerstörung durch die Amerikanischen Militärs verschont. Deshalb machten sich am Vormittag die Pfarrangehörigen der Pfarrei Gaindorf auf den Weg nach Vilsbiburg um dort der Muttergottes ihren Dank zu zeigen. Stadtpfarrer Peter König empfing die Pilger vor der Wallfahrtskirche und geleitete sie ins Gotteshaus. Dort feierte man zusammen den Gottesdienst, der vom Gaindorfer Kirchenchor unter der Leitung von Irmi Blenninger musikalisch gestaltet wurde. Die Geschichte von der Hochzeit zu Kana nahm Stadtpfarrer Peter König als Vergleich um die mütterliche Sorge und Hilfe zu beschreiben, die auch die meisten von ihren Müttern erfahren haben. Zu Maria kann man mit allen Anliegen kommen und ihr anvertrauen. Nach dem priesterlichen Segen machten sich die Pfarrangehörigen auf den Rückweg nach Gaindorf, wo die Landjugend mit dem Maibaumaufstellen, mit Essen und Trinken schon warteten um die Pilger nach der Anstrengung zu verköstigen.
Die Pfarrei Vilsbiburg hatte dann am Abend die Prozession zur Gnadenmutter . Auch bei ihr ist das Erlebnis am Ende des Krieges. Die Stadt blieb von der Zerstörung verschont, darauf hin versprachen die Bürger, zusammen mit Prälat Dr. Anton Götz jedes Jahr am 1. Mai eine Dankwallfahrt zur Gnadenmutter zu unternehmen. Angeführt durch Kreuz- und Prozessionsfahnen folgten Stadtpfarrer Peter König, Pfarrvikar Prosper Ngulu Ngulu, Mitglieder des Stadtrates und viele Gläubige. Durch die gute Stube, den Stadtplatz, zog man betend und singend hinauf zur Wallfahrtskirche. Dort empfingen Wallfahrtsdirektor Peter Berger und Pater Alois die Pilger. Stadtpfarrer Peter König begrüßte die Gekommenen. Mit einzelnen Gebeten aus dem Vorlagenbüchlein der Diözese Eichstätt wurde die Maiandacht gestaltet. Zusammen mit den Gläubigen betete der Geistliche im Wechsel mit den Gläubigen Texte, in denen die besondere Verehrung der Gottesmutter Maria zum Ausdruck kam. Der Kirchenchor unter Leitung von Frau Strobl übernahm die musikalische Gestaltung der Maiandacht und trug so zum feierlichen Rahmen der Andacht bei. In seiner kurzen Predigt ging der Geistliche auf die Entstehung der Wallfahrt ein. Er bemerkte, dass auch heute noch Menschen gibt, die Hilfe und Beistand benötigen. Seine Sorgen und Nöte können der Fürsprache Mariens anvertraut werden. Am Ende seiner Predigt wies der Geistliche auf die zahlreichen Votivtafeln und Kerzen hin, die Zeugnis einer tiefen Dankbarkeit sind. Am Ende der Maiandacht bedankte sich der Geistliche beim liturgischen Dienst, beim Kirchenchor, den Patres vom Berg und allen, die zum Gelingen der Wallfahrt beitrugen. Mit dem priesterlichen Eucharistischen Segen endete die erste Maiandacht.