
Viele Christinnen und Christen gedenken am 15. August der Maria leiblichen Aufnahme in den Himmel. In der katholischen Kirche geht es gerade um diese „leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel“. In der Bibel steht zwar nichts davon, doch Papst Pius XII. verkündete sie 1950 als bisher letztes katholisches Dogma. Darunter versteht man einen mit höchster Autorität verfassten und unfehlbaren Lehr- und Glaubenssatz. dass die „allzeit jungfräuliche Gottesmutter Maria nach Ablauf ihres irdischen Lebens mit Leib und Seele in die himmlische Herrlichkeit aufgenommen wurde“. Das Fest hat seinen Ursprung in der Ostkirche, wo es im Jahr 431 eingeführt wurde. In der römischen Kirche wird die Aufnahme Mariens in den Himmel seit dem 7. Jahrhundert gefeiert, im deutschsprachigen Raum seit dem 9. Jahrhundert. Seit der Zeit der katholischen Reform nach dem Konzil von Trient (1545-1563), das Maria von der Erbsünde ausnahm, wurde die Lehre von der Aufnahme Mariens in den Himmel bewusster, ehe sie dann 1950 von Pius XII. zum Dogma erhoben wurde. Dieses Fest ist nur ein Feiertag in Gegenden mit überwiegend katholischer Bevölkerung . Auch in der Pfarreiengemeinschaft Vilsbiburg, Gaindorf und Seyboldsdorf wurde dieses Fest gefeiert. In allen drei Pfarreien brachten die Gläubigen ihre Kräuterbuschen mit, die vom Geistlichen gesegnet wurden. Es sind mindestens sieben verschiedene Kräuter und Pflanzen , die zu Buschen zusammengebunden und gesegnet werden . Die Zahl Sieben steht symbolisch für die Schöpfungstage, enthalten sind zum Beispiel Rosmarin, Salbei, Wermut, Minze, Arnika, Kamille und Thymian. Danach werden sie oft im Haus aufgehängt, wo sie gegen Krankheiten, Gewitter und Blitzschlag helfen sollen. Zum Teil werden sie auch kranken Tieren unters Futter gemischt. Dieser Brauch stammt von einer Legende her, nach der die Jünger das Grab Mariens öffneten und nicht ihren Leichnam fanden, sondern blühende Blumen und Kräuter. Daraus hat sich die Tradition der Kräutersegnung entwickelt. Heute wird daraus oft auch der Appell abgeleitet, die Natur mitsamt ihrer Schönheit und Heilkraft wieder stärker zu achten. Auch in seine Predigt ging Stadtpfarrer Peter König auf dieses Thema ein. Er zeigte auf, wie christlicher Glaube und Gaben der Schöpfung miteinander verbunden sind. So ist das Besprengen mit Dreikönigswasser mit dem Segen für Haus oder Felder verbunden. Ebenso ist es mit der Segnung der Eier am Ostersonntag oder das Abreißen der Birkenzweige an Fronleichnam. Der Brauch am 15. August Kräuter zu segnen ist schon sehr früh belegt. Bald kamen bekannten Segensgebete, in denen Maria gebeten wird, bei Gott Fürsprache einzulegen. Maria, wird auch als Schutzheilige der Gärtner und Landschafspfleger, sowie als Beschützerin der Blumen angerufen. In dieser Zeit in der Ernte wurde die Kräutersegnung als Erntedankritus gesehen. Gedankt wurde vor allem für die Heilkräuter und deren Kraft, die man früher man mehr schätzte. In der Pfarrei Gaindorf feierte man nicht nur das Fest Maria Himmelfahrt mit Kräuterweihe. Hier versammelten sich die Mitglieder des Christlichen Frauen- und Mütterverein zu ihrem Hauptfest. Mit einem großen Einzug mit dem liturgischen Dienst begann der Gottesdienst, den Stadtpfarrer Peter König zelebrierte .In den Fürbitten gedachte man den Verstorbenen der Pfarrei und den verstorbenen Mitgliedern. Auch hier weihte der Geistliche die mitgebrachten Kräuterbuschen. Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes übernahm der Kirchenchor Gaindorf mit Organistin und Chorleiterin Irmgard Blenninger. Die Pfarrkirche Vilsbiburg konnte an diesem Feiertag ihr Patrozinium, sprich Namenstag feiern. Dies wurde in feierlicher Form begangen. Pfarrvikar Prosper feierte mit den Gottesdienstbesuchern den Tag sehr festlich. Der Kirchenchor unter Leitung der Kirchenmusikerin Martina Strobl trug wesentlich zur feierlichen Gestaltung bei. Der Trachtenverein bot vor den Gottesdiensten gebundene Kräuterbuschen an.


