
Mit dem 2. Februar, dem Fest der Darstellung des Herrn im Tempel von Jerusalem, verschwinden auch die letzten Krippen in den Kisten. Manchmal hätte man den Erwachsenen und Kindern, die nachdenklich – verhalten oder neugierig – fröhlich vor der Krippe standen, sagen mögen: Bleibt nicht hier stehen. Schaut nach vorne, im Tabernakel, da ist er wirklich gegenwärtig, von dessen Liebe die Krippenfiguren nur im Bild erzählen. Dort ist er noch ärmer, noch geringer und kleiner, in einem Stückchen Brot hinter fest verschlossenen Stahltüren, noch weniger als Gottes Sohn zu erkennen, als in dem Säugling von Betlehem. Am Sa. und am So. bei der 9.00 Uhr Messe fand vor der Kirche die Kerzenweihe statt und eine kleine Prozession um die Pfarrkirche. Am Ende der Gottesdienste erteilte Stadtpfarrer Peter König in den beiden Pfarrkirchen und auch in der Filialkirche in Oberenglberg den Blasiussegen für jung und alt. Sowohl in der Pfarrkirche Seyboldsdorf, als auch in der Stadtpfarrkirche „Maria Himmelfahrt“ sind die 14 Nothelfer dargestellt. Der hl. Blasius ist einer der vierzehn Nothelfer. Bis heute am volkstümlichsten ist der Brauch des Blasiussegens, der auf das 16. Jahrhundert zurückgeht und auf die Geschichte mit der Fischgräte beruht. Der Blasiussegen soll bei Halsschmerzen, Ersticken und anderen Halserkrankungen helfen. der Priester hält dabei zwei gekreuzte geweihte, brennende Kerzen vor die einzelnen Gläubigen und spricht dabei die Segensworte: „Auf die Fürsprache des heiligen Blasius bewahre dich der Herr vor Halskrankheiten und allem Bösen. Es segne dich Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist“. Die offizielle Segensformel macht deutlich, dass es im katholischen Verständnis Gott ist, der heilt, und nicht der Nothelfer selber, der in der Segensformel die Rolle des Fürsprechers innehat. Als Nothelfer wurde Blasius vor allem angerufen, wenn es um die körperliche Gesundheit ging, in erster Linie um den Hals (Halsleiden, Husten, Kehlkopfkrankheiten).


