Andacht und Gespräch mit Senioren

Einen Tag vor dem Hochfest Fronleichnam besuchte Stadtpfarrer Peter König die beiden Tagespflege Häuser in der Stadt und  sprach mit den Senioren über das bevorstehende Hochfest. „Was fällt ihnen zu Fronleichnam ein?“, so die Frage des Geistlichen. Sofort kam es wie aus der Pistole geschossen: 
Prangertag, Blumenteppich, Monstranz, Himmel, Ministranten, vier Altäre und Evangelien. Jedes Jahr gibt es in unserer Bundesrepublik eine Nahrungsmittelmesse. Unter vielen anderen werden auf Ständen auch hundertelei Sorten Brot gezeigt. Darf man angesichts des weltweiten Hungers Brot ausstellen? In einem Bericht wurde über die Hungerjahre in Sibirien berichtet. Ein barmherziger Reicher liest eine Frau vom Straßenrand auf, sie ist vor Hunger zusammengebrochen. Er setzt sie an einen Tisch der mit Delikatessen überladen ist. Kaviar, Schinken, Leberpastete, Salami usw. Die Frau lässt alles liegen, sie greift nur nach dem Laib Brot und isst sich buchstäblich hinein. Im Jahre 1210 hatte eine Frau Juliane von Lüttich, in einer Gebetsstunde die Idee, es fehle im Kirchenjahr ein besonderes Fest zur Verherrlichung der Eucharistie. Es hat noch 400 Jahre gedauert, bis sich um 1600 überall die Fronleichnamsprozession durch setzte. Sie wurde vom gläubigen Volk mit Begeisterung aufgenommen. Die Hintergründe der Begeisterung sind für uns heute kaum mehr verständlich. Die Fronleichnamsprozession war damals eine Art Ersatz für den Kommunionempfang. Das gläubige Volk konnte nun nach Herzenslust Jesus sehen und anbeten. Geben auch wir Jesus im hl. Brot die Ehre und bitten wir um den Segen für die Bewohner unserer Stadt, unserer Dörfer. Nach dem Gebet des Vater unser, der Andacht um Lebendigen Brot und dem Sakramentslied: Gottheit tief verborgen von Thomas von Aquin erteilte der Geistliche den priesterlichen Segen. 

Pfarrer Peter König

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